von Maria Cristina Visentin – Zum Inhaltsverzeichnis
Auch aus dem Mittleren Reich sind die Namen herausragender Musiker/innen und Sängerinnen überliefert. Ab der sechsten Dynastie trugen Tänzerinnen die Kugelzopftracht, die im Mittleren Reich jedoch eher bei Akrobatinnen zu finden war. Tänzerinnen trugen einen vorne geöffneten Schurz oder waren nackt.
Im Unterschied zur allgemeinen Frauentracht sollte ihre Tracht die Reize des Körpers hervorheben und weniger verhüllend sein, um die Bewegungen nicht zu hemmen. Nur in der Residenz ist, wenn auch selten, das übliche lange Gewand auch bei Tänzerinnen zu finden.
Gelegentlich findet man über der Brust getragene gekreuzte Bänder, die wie der Hüftgürtel, der im Neuen Reich auf dem nackten Körper getragen wurde, als erotische Tanzutensilien verwendet wurden [26].
Die heutige Assoziation des Orientalischen Tanzes mit einem Zweiteiler aus BH und geschlitztem Rock als Kostüm geht auf das Variété-Kostüm des Kabaretts zurück, das lediglich orientalische Aspekte zu kommerziellen Aspekten adaptiert hat.
Dabei trugen historisch gesehen Tänzerinnen des Volkstanzes, abgesehen von den frühen Nackttänzen, oft sehr viel mehr Kleidung.
>> 2.8 Tanz im Neuen Reich (1559-1085 v.u.Z.) >>
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Über diese Arbeit
Dies ist Teil 2.7 der Seminararbeit Tanz in Ägypten. Ursprünge, Weiterentwicklung und Verbindungen zum heutigen Tanz von Maria Cristina Visentin.
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Fußnoten
[26] – Vgl. Seybert-Marklowski, Eva (Havva)( 1995): Tanz im Alten Ägypten. In: TANZOriental, S. 19, zit. nach Hickmann, Hans (1966): Musikgeschichte in Bildern. Musik des Altertums: Ägypten. Nach oben.